Montag, 8. Oktober 2007

Die Lehren des Paul Wunderlich

"Janssen, Sie müssen radieren!"
"Tja, Wunderlich, dafür wären dann Sie zuständig!"
"Gewiss, wann wollen Sie anfangen?"
"Morgen."
"Sehr gut. Dann bis morgen."

Horst Janssen und Paul Wunderlich. Zwei Künstler wie Feuer und Wasser. Lehrer und Schüler. Schöngeist und genialer Chaot. Wunderlich lehrte Janssen das Radieren nach sokratischer Rezeptur: Sage nur neun Zehntel und lasse den Schüler die Chose beenden, sprich aus seinen Fehlern unvergesslich lernen.

Horst Janssens Laudatio auf Paul Wunderlich, 1987 vom Verlag St. Gertrude als Gertrudenformat veröffentlicht, zeichnet ein lebendig tiefgründiges Bild der Lehren, der Freundschaft und des inneren Antriebs beider: alles ist Erotica! Blicke ins Innere der so unterschiedlichen Künstlerseelen, der Verbundenheit und der Trennungen, der Sehnsüchte die unzerstörbarer Ruf für beider Lebenswerke werden. Eine Rarität, deren 43-seitiges Original vom 10. bis 14. Oktober auf der Frankfurter Antiquariatsmesse in der Halle 4.0, Stand 5 angeboten wird.

Horst Janssen: Paul, eine Laudatio. Verlag St. Gertrude, Hamburg, 1987, ISBN 3-923848-16-1